Kehl. Eine Woche dem Vorlesungsalltag entfliehen und sich mit Studierenden aus anderen Fachrichtungen und Kulturkreisen über Kreativität, Innovation und ausgefallene Projektideen unterhalten: Welcher Studierender möchte das nicht gern? Die Studierenden des Masterstudiengangs „Management von Clustern und regionalen Netzwerken“ der Hochschule Kehl hatten mit Kommilitonen der Université de Strasbourg hierzu im Januar eine Woche Gelegenheit. In den Räumen der Hochschule fand das erste Kehler Solution Lab mit Studierenden aus sieben Herkunftsländern statt.
„Ziel des Formats Solution Lab ist die Entwicklung von Ideen und das Bearbeiten von Arbeitspaketen durch junge Talente im Auftrag von Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder Clusterorganisationen“, so Dr. Carsten Hutt von Sciconomy. Er hat dieses Format entwickelt und vor vier Jahren erstmals erfolgreich angewendet. Die Studierenden erlernen hierbei Methoden und Prozesse des Innovations- und Regionalmanagements und wenden diese bei der Bearbeitung konkreter und realer Projektideen an.
Eine Woche lang arbeiteten die Teilnehmer in Kehl intensiv an konkreten Aufgabenstellungen aus der Wirtschaft. Darüber hinaus verbrachten sie einen Teil ihre Freizeit zusammen. „In diesem interkulturellen und interdisziplinären Umfeld entsteht eine besondere Atmosphäre, in der sich schnell Kreativität, Engagement und Begeisterung für die jeweiligen Themen entwickeln“, sind sich die beiden Kehler Professoren, Hansjörg Drewello und Emmanuel Muller, einig. Die Innovationsforschung zeige, dass heterogene Projektteams besonders kreativ arbeiten können. „Das nutzen wir im Solution Lab und geben diese Erfahrung an die Studierenden weiter“, so die Professoren.
Im Solution Lab wurde zum Beispiel ein Programm entwickelt, das kleine und mittelständische Unternehmen bei der Ausgründung von spinn-offs unterstützt. Ein weiteres Projektteam beschäftigte sich mit der Analyse und Auswahl von Innovation Games. Dies sind Spiele, die die Innovationskraft in Unternehmen und Verwaltungen erhöhen können. In einem dritten Team wurde über das Konzept der sogenannten „Pop-up-Innovation“ diskutiert. Hier steht die Einbindung gesellschaftlicher Gruppen in die Entwicklung spezieller Innovationen für Verwaltung und Unternehmen im Zentrum der Diskussion.
Höhepunkt und besondere Herausforderung für die Studierenden war die Vorstellung der Ergebnisse vor den Auftraggebern und einem Expertenpublikum, darunter auch der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Joachim Beck, einige Kehler Unternehmer und Innovationsexperten aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland. „Das Solution Lab zeigt, dass man Studierenden das Wissen um Innovationsmanagement und empirische Wirtschaftsforschung auch mit innovativen Lehrmethoden vermitteln kann“, resümierte der Rektor zum Abschluss dieses erfolgreichen Experiments.
Foto (Hochschule Kehl):
Innovationsmanagement an der Hochschule Kehl – Studierende entwickeln Ideen
Projet cofinancé par le Fonds européen de développement régional – FEDER
Dépasser les frontières : projet après projet